Kein Komfort – Aber Hütte mit Gott

Wie schon seit vielen Jahren trafen sich am zweiten Wochenende im November zwölf Männer zu einem „Männerwochenende mit Gott“ in der „Strandklause“ in Heidkate. Am Freitagabend ging es los mit der Einrichtung des Hauses, dem Beziehen der Doppelstockbetten, dem letztendlich gelungenen Versuch, die Temperatur der Hütte über die Umgebungstemperatur zu bringen und dem weitgehenden Verzicht auf das Handy.
Für uns ist dieses Wochenende jedes Mal so wertvoll, weil wir in persönlichen Gesprächen mit großer Offenheit das vor Gott bringen können, was uns beschäftigt, ängstigt, Sorgen oder auch Freude bereitet bzw. bereitet hat. Wir müssen uns vor niemandem schämen und dürfen ehrlich sein. Wir diskutierten, was „Mann-Sein“ für uns bedeutet oder eben auch nicht bedeutet, wo wir uns konventionellen Vorstellungen entziehen wollen. Wir konnten Gott aber auch dafür loben, was uns gelungen ist, und uns daran freuen. Wie jedes Jahr ging es also auch diesmal vor allem darum, dass auszusprechen und zu teilen, was uns bewegt und auch vielleicht dahinter zu kommen, welche Bedürfnisse wir „eigentlich“ haben. Jenseits der Masken und Rollen, die wir tragen oder spielen (müssen).
Außer diesen sehr persönlichen Dingen – die u. a. auch im traditionellen langen Samstagsspaziergang in der freien Natur ein Thema waren – standen zudem theologische Gedanken. Zum Beispiel zur Diskrepanz zwischen Individualisierung und Gemeinschaft. Jesus hat uns zur Gemeinschaft berufen. Wie kann das gelingen in einer Zeit, die immer stärker das Individuum, das „Ich“ betont? Dazu gab es noch andere Themen, aber, ganz wichtig, auch eine Menge Fröhlichkeit, Spiel oder einfach nur „Geschnacke“.
Am Sonntag beschlossen ein Gottesdienst und gegenseitige Fürbittgebete, sowie persönliche Segnungen am Strand das Männerwochenende. Danach ging es nach Hause. Ich habe mir schon meinen Termin für 2023 eingetragen: Zweites Wochenende im November!

Auf dem Bild: Ein Teil der Männergruppe vor dem sonntäglichen Gottesdienst.