Eine Nähmaschine für Mama RizikiMama Riziki

Mama Riziki ist eine Schneiderin, die in Kimosonu lebt.
Sie ist schwerbehindert, da sie ihre Beine nicht oder kaum benutzen kann. Sie kann nicht gehen oder stehen, sondern kriecht über den Boden.
Dennoch hat sie das Handwerk der Schneiderin erlernt und bestreitet damit – mühsam – ihren Lebensunterhalt.
Sie näht auf einer Handkurbelmaschine, was dazu führt, dass der Nähprozeß deutlich langsamer geht, da sie mit einer Hand kurbelt und mit nur einer Hand das Werkstück bewegen und halten kann.
Ich habe sie bei einem meiner Besuche kennengelernt und mich hat ihr Schicksal sehr bewegt.
Leider kann sie kein englisch, so dass ich nicht direkt mit ihr kommunizieren konnte.

Im Sommer diesen Jahres hat eine Schwester in Sachsen von Mama Riziki erfahren und hat sich spontan entschieden, einen Betrag für eine neue, elektrisch betriebene Nähmaschine zu spenden.

Es war dann leichter gesagt, als getan, eine Nähmaschine zu erwerben, da alle, die dabei hätten helfen können, ihre Handys verloren oder zerstört haben und nicht mehr erreichbar waren.
Nach längerem hin und her und ca. 6-8 Wochen nach der ersten Kontaktaufnahme durch die Spenderin sind Hellen und Emmanuel zu Mama Riziki gegangen und haben ihr den Vorschlag unterbreitet. Mama Riziki war hocherfreut. Allein die Tatsache, dass sich 7000 km entfernt jemand für ihr Schicksal interessiert, hat sie sehr bewegt.

Emanuel ist dann vom Berg runter nach Arusha gefahren, hat sich im Rehabilitation Center für Körperbehinderte nach der richtigen Maschine erkundigt und die nötigen Preise auf dem Markt eingeholt.
Ich habe die Fotos von dieser – ausgesprochen antik aussehenden – Maschine einer befreundeten Profi-Schneiderin hier in Deutschland gezeigt, die erst verblüfft über das offensichtlich hohe Alter der Maschine, dann aber völlig begeistert war.
Ihr Urteil: Das dürfte eine alte Industriemaschine sein, die sind nahezu unverwüstlich.
„Diese Nähmaschine ist ein Klon von Singer. Singer war früher einer der besten Hersteller von Nähmaschinen.“
Insofern hab ich das Geld auf den Weg geschickt.

Eine Woche später ist das Geld bei Hellen eingetroffen und sie und Emanuel haben sich zum Händler begeben, die Maschine gekauft und allerlei Zubehör.
Am Sonnabend, dem 2.10. war es dann endlich soweit und die Maschine konnte übergeben werden.
Mama Riziki ist überglücklich und wir alle hoffen sehr, dass sie schnell mit der neuen Maschine klarkommt und dass ihre Nähresultate noch besser werden und die Kunden in Zukunft gerne zu ihr gehen.

D A N K E an alle Beteiligten, dies dieses Abenteuer möglich gemacht haben.